Ausstellungen
Menschen-Kenntnis? Lavaters "Physiognomische Fragmente"
Diesem tagesaktuellen Themenkomplex nähert sich das Museum Otto Schäfer nun in seiner neuen Ausstellung anhand eines historischen Stoffes: Den 1775 erschienenen „Physiognomischen Fragmenten“ von Johann Caspar Lavater (1741-1801). Der Schweizer Pfarrer, Philosoph und Schriftsteller verstand unter der Physiognomik „die Fertigkeit durch das Aeußerliche eines Menschen sein Innres zu erkennen; […] Im engeren Verstand ist Physiognomie die Gesichtsbildung, und Physiognomik Kenntniß der Gesichtszüge und ihrer Bedeutung.“ Lavater meinte also rein am Gesicht Charaktereigenschaften und Temperamente zu erkennen und letztlich sogar einzelne moralische Vorstellungen sowie den Intellekt eines Menschen beurteilen zu können.
Ein Hilfsmittel war ihm dafür die Silhouette – ein Schattenriss des Kopfes. Diese Bildnisse entwickelten sich im späteren 18. Jahrhundert regelrecht zu einer Mode, genauso wie sich in Gesellschaft gegenseitig zu physiognomieren. Dennoch blieben Lavaters Theorien schon damals nicht unangefochten und wurden unter Größen wie Johann Wolfgang von Goethe oder Alexander von Humboldt lebhaft diskutiert. Der fehlinterpretierte Fall eines hingerichteten Mehrfachmörders oder satirische Romane weisen die zeitgenössische Kritik an Lavaters Menschen-Erkenntnissen auf; und können auch heute zum reflektieren über Stereotypen anregen.
Albrecht Dürer: Sehen Sie den berühmtesten Künstler Deutschlands im Original...
Judithstraße 16
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